Wann man eine Katze zum Tierarzt bringen sollte
Ein kleine junge Katze sollte in ihrer ersten Lebenzeit öfter mal beim Tierarzt vorbei schauen. Es ist wichtig, dass grade im Wachstum kontrolliert wird ob alles gut ist und es nicht zu Unannehmlichkeiten kommt. Werden diese früh erkannt, kann der Tierarzt schnell handeln und so vermeiden, dass eine Krankheit oder eine Entzündung gefährlich für das Kitten wird. Haben Katzen das erste Lebensjahr geschafft wird es meistens ruhiger. Die Grundimpfungen sind überstanden und die Katze kann entspannt durch das Leben wandern. Eine Freigänger sollte man allerdings ab und an mal durch checken lassen um sicherzustellen, dass sie sich auf ihren Erkundungstouren nichts eingefangen hat (einmal im Jahr zum Tierarzt). Eine Wohnungskatze bringt man zum Tierarzt, wenn man merkt, dass etwas komisch wirkt, das Verhalten der Katze sich auf einmal ändert oder Krankheitssymptome auftreten. So handhaben es wahrscheinlich die meisten Katzenhalter, wenn man es allerdings wirklich richtig machen möchte sollte man die Katze dennoch wenigstens einmal im Jahr vom Tierarzt kontrollieren lassen und die Impfungen auffrischen.
Ein Kitten und der erste Tierarztbesuch
Wer ein frisches Kätzchen bekommt sollte vorher vom Züchter sicher gehen, dass eine Grundimmunisierung stattgefunden hat. Dazu gehören die Impfungen gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen in der 8. Woche. Diese wiederholt man dann nochmal in der 12. Woche und nochmal in der 16.Woche. Ist man das erste Mal beim Tierarzt möchte dieser in der Regel den Imfausweis des Kätzchen sehen und führt eine Grunduntersuchung durch. Das heißt das Kätzchen wird sich kurz ganz schön quälen, da muss man leider durch. Hat man eine Freigängerkatze sollte man diese noch zusätzlich gegen Tollwut impfen lassen.
Der „Bundesverband praktizierender Tierärzte“ empfiehlt folgendes Impfschema:
Legende:
- RC (Katzenschnupfen)
- P (Parvovirose, Katzenseuche)
- T (Tollwut)
8. Lebenswoche: RCP
12. Lebenswoche: RCP + T
16. Lebenswoche: RCP + T
15. Lebensmonat: RCP + T
Der Tierarztbesuch aus Sicht einer Katze.
Man muss sich einmal in eine Katze hinein versetzen um den Tierarztbesuch so angenehm wie möglich zu machen. Katze mögen keinen Stress und merken, wenn etwas nicht stimmt. Man sollte sich auch bewusst sein, dass man immer noch ein Lebewesen transportiert, welches sich nicht wehren kann. Um den Eindruck der Katze, wenn sie zum Tierarzt muss, zu verdeutlichen, findet man im Folgenden eine kleine Geschichte dazu:
Es ist ein ganz normaler Tag und ich trotte hier durch die Wohnung. Meine Futtergeber sind heute irgendwie nervös und besonders nett zu mir. Die Sonne ist nun ganz oben angekommen und ich lasse sie mir auf das Fell scheinen, mal wieder ein sehr entspannter Tag. Gerade werde ich ins Wohnzimmer gescheucht. Ich fühle mich bedrängt und unwohl. Ein Fluchtversuch ins Schlafzimmer könnte klappen, doch da steht auf einmal diese Kiste im Flur, die ich nicht leiden kann. Ich habe sie lange nicht mehr gesehen. Das letzte Mal als ich…oh nein… sie bringen mich doch etwa nicht wieder zu diesem furchtbaren Ort wo mir weh getan wird. Wenn ich nicht freiwillig in die Kiste gehe, werde ich gewaltsam hineingestopft.
Meine Futtergeber rennen wild umher, vielleicht hilft schreien, fauchen oder es gibt irgendeine Fluchtmöglichkeit *kratzt an Kiste*. Ich werde sehr ruppig durch die Gegend getragen und ich rutsche hin und her. Wo werde ich hingetragen und was passiert hier? Ich habe nicht mal ein Spielzeug oder eine mich streichelnde Hand, die mich ablenkt. Lass mich raus!
Eine Katze ist kein Objekt sondern ein Lebewesen
Ich werde in ein Gebäude geschleppt, wo ich auf einen Sitz gestellt werde. Da drüben ist ein Hund, ich mag keine Hunde. Am liebsten würde ich weglaufen. Ich werde in den nächsten Raum getragen, wo man mich aus der Kiste zieht, wenn ich es mir recht überlege, war es in der Kiste doch schöner. Oh nein sie haben mich zum Tierarzt geschleppt, ich will das nicht! *Spritze piekst* Aua…Ich muss flüchten, hier wird mir wehgetan. Ich gebe auf, kann nicht mehr, der Stress ist zu viel für mich.
Na endlich, zurück in der Box. Wo bringt ihr mich nun hin? Nochmal halte ich das nicht aus. *Wieder zu Hause, wird aus Kiste genommen* Lasst mich in Ruhe! Ich habe Durst. Ich will schlafen.
An der Geschichte kann man sehen, dass aus Sicht der Katze noch auf einiges zu achten ist, um es ihr so angenehm wie möglich zu machen. Zu allererst sollte die Transportbox so gestellt sein, dass die Katze sie auch unabhängig vom Tierarzt benutzen kann und sei es nur um ab und zu mal reinzuschnuppern. So vermeidet man, dass die Box mit etwas Schlechtem in Verbindung gebracht wird.
Wenn der Katzenhalter gestresst ist, ist auch die Katze gestresst.
Als Nächstes sollte man Stress vermeiden und sich einfach ganz normal verhalten. Die Box kann schon Stunden vor dem Losgehen in Position gebracht werden und man legt vielleicht Leckerlis rein, damit die Transportbox für die Katze auch weiterhin interessant bleibt. Bevor man die Katze auf eine unangenehme Art in die Box steckt, kann man der Katze erstmal die Richtung zeigen, sie mit Leckerlis oder Spielzeug locken. Hilft das alles nicht, sollte man sie behutsam in die Transportbox setzen ( da sich die Katze mit den Beinen wehrt, reicht es diese leicht an den Körper zu drücken und die katze zuerst mit dem Po in die Box zu setzen). Ein Spielzeug sollte sich ebenfalls darin befinden. Wenn man die Möglichkeit hat, kann man die Katze streicheln oder wenn sie sehr zahm ist, raus nehmen ( Nur im geschlossenen Raum z.B. im Auto oder beim Tierarzt). Mit einem kleinen Napf kann man ihr Wasser geben und während der Reise zum Tierarzt ein paar Leckerlis zukommen lassen.
Manche Katzen mögen es auch, wenn eine Decke über der Transportbox ist und man sie möglichst auf den Boden stellt. Andere wiederum sehen gern wohin sie getragen werden und wollen möglichst viel beschnuppern.
Sollte es sich um einen agressiven Haustiger handeln, kann man sich mit einem Handtuch oder Laken behelfen. Man fängt die Katze damit und setzt sie dann mit Handtuch in die Box (der Kopf sollte frei sein, wenn sie drin ist).